Neurotische und Belastungsstörungen

Anpassungsstörung
Eine Anpassungsstörung kann auftreten, wenn Menschen eine in psychischer oder physischer Hinsicht neu eingetretene schwierige Situation über einen längeren Zeitraum hinaus nicht akzeptieren können bzw. sich dieser neuen Lebenslage nicht adäquat anpassen können. Soziale Beziehungen und Leistungsfähigkeiten werden dadurch eingeschränkt.
Auslöser können zum Beispiel familiäre, berufliche oder finanzielle Probleme, körperliche Erkrankungen, Krankheits- und Todesfälle im sozialen Umfeld oder auch Umzüge sein. Dabei sind nicht die objektive Härte des Ereignisses, sondern das subjektive Empfinden der Belastung, die Vorgeschichte, die individuelle Belastbarkeit und die Bewältigungsfähigkeiten entscheidend für die Krankheitsentstehung und ihren Schweregrad.
Angsterkrankungen/ -Störungen
Prinzipiell ist Angst ein gesunder Mechanismus, der den Menschen vor Gefahr warnt. Wenn Angst jedoch ein übersteigertes Ausmaß erreicht, hindert das die Betroffenen daran, ihr Leben frei zu gestalten. Angsterkrankungen zählen neben Depressionen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen.
Wird eine Angststörung nicht behandelt, kann sie sich immer weiter verselbstständigen. Die "Angst vor der Angst" kann dazu führen, dass Angst auslösende Orte und Situationen zunehmend vermieden werden, was schließlich zum sozialen Rückzug führen kann.
Aufgrund der Auswirkungen ihrer Erkrankung kommt es oft zu Problemen in Partnerschaft, Familie und Berufsleben.
Formen einer Angststörung können Panikattacken , eine generalisierte Angststörung sowie soziale oder spezifische Phobien sein.
Zwangserkrankungen
Wesentliche Kennzeichen einer Zwangserkrankung sind wiederkehrende unerwünschte Gedanken und zwanghafte Handlungen, die den Betroffenen immer wieder stereotyp beschäftigen. Von einer Zwangserkrankung oder Zwangsstörung spricht man erst, wenn sich Verhaltensweisen andauernd wiederholen und ein solches Ausmaß annehmen, dass der Betroffene darunter leidet und/ oder der Alltag beeinträchtigt ist.
Zwangsgedanken sind Vorstellungen, Gedanken oder Impulse, die der Betroffene als unsinnig oder übertrieben erkennt, die sich ihm aber trotzdem immer wieder aufdrängen. Unangenehme Gefühle wie Ängste, Unbehagen oder Ekel sind damit verbunden.
Zwangshandlungen sind sich wiederholende Verhaltensweisen, zu denen sich der Betroffene gedrängt fühlt, obwohl er sie selbst als übertrieben oder sinnlos ansieht. Zwangshandlungen haben oft zum Ziel, Ängste, Unbehagen oder Ekel zu verringern.